Der lange Weg zum Wunschkind startet

Die Befürchtung kinderlos zu leben

 

Was für anderen selbstverständlich ist, ist für einigen ein Kampf. 

Die Suche nach der Antwort auf die Frage: wieso es nur bei mir nicht klappt mit dem Schwanger werden und Befürchtungen ein Leben lang kinderlos zu sein beschäftigten uns Tag und Nacht. 

Gefühle wie Angst, Ungewissheit, Minderwertigkeitsgefühl, Wut, Traurigkeit und auch Selbsthass begleiteten mich durch das Leben, während dieser Zeit. 
Ich bin aber dankbar, dass ich meinen Mann, meinen Vater und meine Schwester hatte, die für mich da waren und versuchten mich in irgendeiner Art zu trösten.  
Trotzdem fühlte ich mich meistens sehr einsam. 

Schon als ein frisch verliebtes Paar, hatten wir geträumt, wie wir unser Leben mit drei Kindern gestalten werden und haben auch schon Erziehungspläne erstellt.

Nach der traditionellen Hochzeit haben wir uns aber entschieden, dass wir zuerst mal warten bis ich den Tod meiner Mutter vollständig verarbeitet habe. Meine Mutter hat uns, sechs Monate bevor wir traditionell geheiratet haben, verlassen. 

Ungefähr zwei Jahre später waren wir dann nun bereit eine eigene Familie zu gründen. 

Ich ging vorher noch zu meiner Gynäkologin damit sie mir bevor wir starten eine Bestätigung gibt, dass bei mir alles in Ordnung ist. In dieser Zeit wurden auch meine damalige Freundinnen eins nach dem anderen schwanger. Am Anfang habe ich das Ganze immer locker genommen und wenn es mal nicht geklappt hat, haben wir zu uns selber gesagt, "naja wir haben jetzt einen weiteren Monat um unsere Zweisamkeit entspannt zu geniessen".

Wir haben in der Zwischenzeit auch Kurzurlaube gemacht. Etwa sechs, sieben Monate später hatte ich schon die Gedanken im Kopf, was ich machen soll, wenn es auch nach einem Jahr nicht klappen sollte. Sehr schnell habe ich aber wieder einen Termin bei meiner Gynäkologin vereinbart und wir gingen zusammen vorbei. 

Sie hatte mich untersucht und fand nichts Auffälliges. Sie hat uns gleichzeitig geraten einen Spermiogramm meines Mannes zu machen. 
Es wurden bei Beiden alle Untersuchungen gemacht und wir waren weiterhin erfolgslos am üben. Die Zeit verging. Es sind schon mehrere Monate bis ein Jahr vergangen. 
Seit kurzem hatte ich auch einen neuen Gynäkologe, weil mir die ehemalige Gynäkologin zu streng war.
Der neue Gynäkologe hat mich erneut untersucht und meinte, es sei alles in Ordnung. Als ich bei ihm zur Ultraschall Untersuchung ging, waren sogar zwei gereifte Follikel zu sehen und er meinte, wenn wir Glück haben, könnte es sogar Zwillinge werden. Von da an habe ich mir innerlich programmiert, dass ich Zwillinge haben möchte. Die Natur dachte aber für uns nicht so einen einfachen Weg aus und es wurde nichts aus diesen schönen Follikel. 
Irgendeinmal  im Sommer 2016 haben wir uns schlussendlich entschlossen, uns in einer Kinderwunschpraxis vorzustellen.